Darum geht's: EMi ist ein Unterstützungssystem, das unmittelbare und persönliche Hilfe für Menschen nach einem traumatischen Erlebnis bietet.
Ich konnte sehr lange niemandem mehr vertrauen. Panikattacken, tiefe Traurigkeit und komplette Erschöpfung waren die Folgen aus der Zeit.
- Person mit PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
Die Zeit nach einem traumatischen Ereignis ist schwierig. Verschiedene Symptome erschweren es den Betroffenen, ihren Alltag zu bewältigen. Dazu gehören Dissoziation, Schlafprobleme, Albträume, Angst und Panikattacken, um nur einige zu nennen.
Soziale Unterstützung ist einer der wichtigsten Faktoren in frühen und späten Phasen der Heilung von Traumata. Leider haben traumatisierte Menschen oft Schwierigkeiten, selbst ihren engsten Vertrauten zu vertrauen und sich in Gesprächen zu öffnen. Darüber hinaus wissen die Menschen in ihrer Umgebung oft nicht, wie sie helfen können und verhalten sich defensiv. Daher bleiben traumatisierte Menschen oft allein mit ihrer Situation.
Die Strategie ist ein Unterstützungssystem bestehend aus einer KI-unterstützten Webanwendung und einem schweren Kleidungsstück als therapeutische Erdungsmethode. Durch die schnell zugängliche Website werden traumatisierte Menschen dabei unterstützt, die herausfordernde Zeit zu bewältigen.
Durch eine von KI geschaffene Gegen-Erfahrung mit dem Ziel, Körper und Geist zu beruhigen, sowie sich wieder mit dem Körper zu verbinden wird das Problem einer Person, die unter Schock steht und sich nicht ausreichend selbst helfen kann, angegangen.
KI bietet die soziale Unterstützung, die traumatisierte Menschen benötigen. Es wird angenommen, dass es für diese Menschen viel einfacher ist, über ihr Trauma mit einem digitalen Gesprächspartner zu sprechen als mit einer anderen Person. Da die KI darauf trainiert und spezialisiert ist, traumatisierten Menschen zu helfen, kann sie die richtige Unterstützung für jede:n Einzelne:n bieten. Wenn Personen über ihr Trauma mit der KI reflektieren, werden sie sicherer darin, auch mit anderen Menschen darüber zu sprechen.
KI füllt nicht nur die Lücke fehlender sozialer Unterstützung, sondern führt Nutzende auch zu und durch praktische Behandlungsmethoden. Darüber hinaus vermittelt sie das Wissen, das benötigt wird, deren Trauma zu verstehen, was ihnen ermöglicht, die richtigen Entscheidungen im Heilungsprozess zu treffen.
Safe Space: Sich einen persönlichen sicheren Raum vorzustellen ist eine tatsächliche Methode in der Traumatherapie. Es handelt sich um eine fiktive, sichere Umgebung, die es Patient:innen ermöglicht, sich zu beruhigen und ihren Kopf frei zu bekommen.
Atemübungen eignen sich dazu das Nervensystem zu beruhigen und eine Verbindung zum Körper herzustellen. Nutzende werden von einem Kreis geleitet, der den eigenen Atem repräsentiert. Dies hilft dabei, sich auf das Atmen zu konzentrieren, ohne zu sehr über das Atemmuster nachzudenken.
Das Mood development ist eine Reflexionsmethode. Hier können Nutzende ihre Stimmung für einen Tag oder in bestimmten Situationen dokumentieren. Dies hilft dabei zu erkennen, ob weitere Hilfe erforderlich ist.
Durch das Tracking kann die KI Muster erkennen und dem/der Nutzenden spezifische Behandlungsübungen anbieten. Die Daten können auch von einem/einer Therapeut:in genutzt werden, um Nutzende besser zu verstehen, wenn sie später eine Therapie in Anspruch nehmen.
Unter Hilfe finden bekommen Anwender:innen über Zugang zu professioneller Hilfe. Die Recherche nach einer Therapie kann eine große Belastung sein, wenn man unter den Folgen eines traumatischen Ereignisses leidet. Die KI kann Nutzenden im Chat empfehlen, eine Therapie aufzusuchen und Therapeut:innen in ihrer Umgebung vorschlagen.
Der zweite Teil der Strategie ist ein schweres, tragbares Produkt in Form eines Schulterkleidungsstücks. Es besteht aus einem weichen Material, umschließt die Schultern des/der Anwender:in und vermittelt das Gefühl, umarmt zu werden. Durch das Gewicht unterstützt aktiv eine Verbindung zum Körper aufzubauen und kann helfen, sich geerdet zu fühlen, wenn man emotionalen Stress erlebt.
Also alles in allem war mein Leben zerstört und ich hatte das Gefühl ich wäre ein komplett gebrochener Mensch, aber es gibt einen Weg zurück.
- Person mit PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung)
Teampartner:innen
Lisa Käppeler
Isak Mølster
Laura Seid
Betreuung
Prof. Gabriele N. Reichert
Prof. Dr. Susanne Schade
Meine Rolle
Strategie, User Research & Testing, Interface Design, Video Produktion